Ziel des Verfahrens zur smarten und sicheren Kalamitätsflächenernte (SmaSiKaFE) ist es, die Ernte von Kalamitätsholz aus Kalamitätsflächen durch eine durchgehende digitale Unterstützung sowohl sicher als auch möglichst ökologisch und ökonomisch sinnvoll zu gestalten.
Dazu betrachtet das Vorhaben die gesamte Holzerntekette bei motormanueller Holzernte mit nachfolgender, bodenschonender Rückung im Kalamitätsfall. Wesentlicher Bestandteil ist der digital unterstützte Waldarbeiter, der „Smart Forest Worker“ in Kalamitätsflächen. Seine Sicherheit wird erhöht, indem ihm digitale Hilfsmittel (Kalamitäts-Fällhilfe-App) eine exakte Beurteilung der Gefahrenlage ermöglichen. Dazu werden Daten der Kalamitätsflächen mittels terrestrischem Laserscanning (TLS) erhoben und ausgewertet und auf Einzelbaumebene Empfehlungen zur sicheren Fällung (seilwindenunterstützt, ferngesteuerte Keile) und zur idealen Sortierung gegeben. Das Vorliefern und Rücken des Holzes erfolgt bodenschonend mit dem Schlepper. Das geerntete Kalamitätsholz wird anschließend dem Verwertungsprozess über die Holzlogistik geordnet zugeführt. Polter werden dazu digital erfasst, um eine optimale Verwertung für die jeweilige Qualität und Sortierung ermitteln zu können.
Als Ergebnis liefert SmaSiKaFE ein integriertes Konzept zur sicheren, digital unterstützten motormanuellen Holzernte in Kalamitätsbeständen, eingebunden in eine durchgängig digitalisierte Wertschöpfungskette. Das so spezifizierte SmaSiKaFE-System wird prototypisch umgesetzt und in Referenzbeständen erprobt, um dessen Tauglichkeit praxisnah zu bewerten. Der Fokus auf die motormanuelle Holzernte schließt somit auch (kleinere) Privatwaldbesitzer mit in die Betrachtung ein, bei denen diese Verfahrenstechnik insbesondere bedeutsam ist. Ebenso ist bei kleinflächigen und zerstreuten Schäden (Borkenkäfernester, Windwurflöcher …) die vorgestellte Betrachtung für die dort üblicherweise zum Tragen kommende motormanuelle Holzernte zielführend.
SmaSiKaFE ist ein Verbundvorhaben des RIF Institut für Forschung und Transfer e. V., dem Institut für Mensch-Maschine-Interaktion der RWTH Aachen, dem Forstlichen Bildungszentrum (FBZ) des Landesbetriebs Wald und Holz NRW – Zentrum für Wald und Holzwirtschaft, der iFOS GmbH, der Scientes Mondium UG (haftungsbeschränkt) und der palos DE GmbH. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) ist assozierter Partnerin des Projekts.
Das Vorhaben wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über seinen Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V. (Förderkennzeichen 2224NR113 A-F). Die 3-jährige Projektlaufzeit ist 12/2024 bis 11/2027.
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