Der Waldboden ist einer der wichtigsten Produktionsfaktoren für die Forstwirtschaft. Er bildet den Lebensraum für Pflanzen und Tiere, ist Nährstoff-, Wasser- und Kohlenstoffspeicher für das gesamte Ökosystem Wald. Im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes muss darauf geachtet werden, dem Boden durch die Nutzung moderner, schwerer Maschinen möglichst wenig zu schaden.
Aktuell nutzten die Maschinen zumeist Rückegassen als Zu- und Abfahrtswege. Der Zustand, der zu meist unbefestigten Wege, ist vom Wetter der jüngeren Vergangenheit und weiteren Faktoren abhängig. Wenn eine Maschine einen Abschnitt befahren soll, muss der Fahrer aufgrund seiner Erfahrung schätzen, ob die Gasse nutzbar ist, oder nicht. Aus einer fehlerhaften Einschätzung können negative Folgen entstehen: Zum einen kann die Maschine wirtschaftlich nicht genutzt werden und zum anderen kann das empfindliche Ökosystem auf lange Zeit zerstört werden.
Im Rahmen des Projektes Waldboden 4.0 wird ein Netzwerk aus Bodenfeuchtesensoren im Wald realisiert, welches es ermöglicht den Zustand des Waldbodens zu erfassen. Durch Anwendung von Wasserhaushaltsmodellen können weiterhin kurzfristig Prognosen über den zukünftigen Zustand gebildet werden. Diese Informationen können in Planungswerkzeugen für einen wirtschaftlichen und gleichzeitig bodenschonenden Einsatz der Erntemaschinen genutzt werden. Langfristig können über Wasserhaushaltsregime Veränderungen in Folge des Klimawandels ermittelt werden und generationensübergreifende Planungen mit Pflanzen vollzogen werden, die mit dem zur Verfügung stehenden Wasser auskommen.
Das auf ein Jahr ausgelegte Forschungsprojekt wird von EFRE (Förderkennzeichen EFRE-0802077) gefördert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler folgender Projektpartner arbeiten dabei zusammen:
- IMST GmbH, Kamp-Lintfort,
- Institut für Mensch-Maschine-Interaktion der RWTH Aachen University,
- RIF Institut für Forschung und Transfer e. V., Dortmund,
- Okeanos Smart Data Solutions GmbH, Bochum
- Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University.
Wald und Holz NRW ist assoziierter Partner des Projekts.