Ein Forstarbeiter erfasst Schädlinge, welche die sichere Fällung der Bäume gefährten könnten, mittels eines Outdoor-Tablets. Im Hintergund ein Harvester.

Förderzusage für GAIA-X-Projekt

Ein Forstarbeiter erfasst Schädlinge, welche die sichere Fällung der Bäume gefährten könnten, mittels eines Outdoor-Tablets. Im Hintergund ein Harvester.
Foto: A. Böhm
Ein Forstarbeiter erfasst Schädlinge, welche die sichere Fällung der Bäume gefährten könnten, mittels eines Outdoor-Tablets. Im Hintergund ein Harvester.
Foto: A. Böhm

Einen Digitalisierungsschub in der Forstwirtschaft verspricht eine Förderzusage des Bundes­wirtschaftsministeriums. Das Projekt „Datenraum Wald und Holz 4.0“ (DWH4.0) kann demnach ab 2022 als prototypischer Anwendungsfall und Referenz in der neuen europäischen Dateninfrastruktur GAIA-X entwickelt werden. Neben mehr Datenökonomie soll der innovative Datenraum bei der Bewältigung des Klimawandels helfen und die Mobilisierung von nachhaltig bewirtschaftetem Holz vorantreiben. Das Kompetenzzentrum Wald und Holz 4.0, ein Infrastrukturprojekt des RIF Institut für Forschung und Transfer, Dortmund, und des Instituts für Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) der RWTH Aachen, hatte entscheidende Vorarbeiten für die Bewerbung geliefert. Ein Konsortium von zehn Partnern aus dem Cluster Wald und Holz konnte damit den Anwendungsbereich der Forstwirtschaft erfolgreich gegen Konkurrenzprojekte aus Anwendungsbereichen wie Gesundheit, Bildung, Mobilität, Energie, Luft- und Raumfahrt durchsetzen. Gegen 131 Mitbewerber erreichte das Projekt einen der förderfähigen ersten 16 Plätze in dem bundesweiten Förderwettbewerb.

GAIA-X soll als sichere und vernetzte, offene und transparente neue europäische Dateninfrastruktur Daten und Dienste verfügbar machen und zusammenführen. Nach den Prinzipien von GAIA-X soll mit der Förderung des BMWI ein offener, föderierter, vertrauenswürdiger und sicherer „Datenraum Wald und Holz 4.0“ entwickelt, prototypisch umgesetzt und anhand von realen, praxisorientierten Anwendungsszenarien erprobt werden. DWH4.0 soll die Basis für die durchgängige Optimierung der Wertschöpfungskette in der Forst- und Holzwirtschaft bilden und gleichzeitig eine Referenz für den Einsatz innovativer Datenräume schaffen.

„Wir freuen uns, dass wir mit dem angestrebten Projekt DWH4.0 einen sicheren und vertrauenswürdigen digitalen Datenaustausch auf Knopfdruck für eine nachhaltige und klimafreundliche Forst- und Holzwirtschaft ermöglichen können“, sagte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Roßmann, Vorstand des RIF und Professor am Institut für Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) der RWTH Aachen.

Dem Konsortium unter Führung der Firma Materna gehören Partner aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Wissenschaft an. Dies sind – neben RIF und der RWTH Aachen mit dem MMI, Werkzeugmaschinenlabor (WZL) und Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) – das forstliche Bildungszentrum des Landesbetriebs Wald und Holz NRW, die Landesforsten Thüringen, sowie die Firmen ABIES ITS, foldAI, NavLog GmbH, HSM Hohenloher Spezial Maschinenbau GmbH und LOGIBALL GmbH.